Städte und Regionen befinden sich im Wettstreit um Einwohner, Touristen und Investoren. Gerade die Diskussionen über eine mögliche Europäische Kulturhauptstadt 2024 im Rheintal belegen, dass sich die Regionen neu finden müssen. Die Stadt Bludenz nützt diese Gelegenheit und will neue kulturpolitische Leitlinien erarbeiten und die Bludenzer Kulturfabrik neustarten. Wir reden immer wieder von Zusammenarbeit in der Region. Das bleibt das Ziel, wir müssen jedoch erst die Hausaufgaben machen, es braucht ein kulturpolitisches Profil für Bludenz.
Kultur ist eine Querschnittsmaterie, es gilt in diesem Zusammenhang auch Jugend, Bildung, Integration oder beispielsweise die Gestaltung des öffentlichen Raumes, den Umgang mit dem kulturellen Erbe oder die Einbindung der Sportvereine neben den klassischen Kulturfeldern zu thematisieren. Ein breiter Kulturbegriff gilt als Basis für eine positive Stadtentwicklung. In diesem Sinne fokussiert Kultur nicht nur Kunst per se, sondern insbesondere die Menschen und die gesellschaftlichen Veränderungen.
Wir leben in einer Zeit des Wandels, der gesellschaftliche und strukturelle Herausforderungen mit sich bringt. Was heißt diese Veränderung für das kulturelle Leben einer Stadt? Kultur soll Menschen zusammenbringen, Kultur ist Kommunikation. Kunst und Kultur muss durchlässig werden. Insbesondere mit Blick auf den Wandel der Gesellschaft, der Migrationsbewegungen oder dem Auseinanderdriften von Arm und Reich. Kunst und Kultur muss raus aus den Eliten. Wir müssen mit diesem Prozess Dinge in Frage stellen. Es geht um Transformation: Wo ist Veränderung sinnvoll, und wie gelangen wir zum Ziel?
Bludenz hat im letzten Jahr ein Leitbild erarbeitet, nun werden wir diese Erkenntnisse mit einem breiten Kulturbegriff im Kulturressort aktiv und positiv aufladen. Es werden alle Fraktionen zur konstruktiven Mitarbeit eingeladen, alle Mitglieder des Kulturausschusses sollen aktiv an kulturpolitischen Leitplanken arbeiten.
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