Gestern fand die erste Sitzung nach der Konstituierung des 31. Vorarlberger Landtags statt. Auch für mich eine Premiere, mit meiner ersten Wortmeldung.

Vorweg: Unser Landeshauptmann hat sehr klar und deutlich die Schwerpunkte der kommenden fünf Jahre skizziert. Dabei nimmt unser „chancenreicher“ Lebensraum einen zentraler Punkt ein, selbiges gilt für Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz.

ÖVP-Kultursprecher

Als neuer ÖVP-Kultursprecher war es mir gestern wichtig, über die Bereiche Kunst und Kultur zu sprechen, und dabei auch auf den Unterschied hinzuweisen:

„Während Kunst als Disziplin von kreativem Schaffen spricht und Bereiche wie Musik, Literatur, Bildende Kunst oder Tanz einschließt, geht der Kulturbegriff weit darüber hinaus. Ein zeitgemäßer Kulturbegriff beschäftigt sich im Grunde mit der Gestaltung des öffentlichen Raums, stellt sich der Frage, wie wir leben oder arbeiten wollen, hinterfragt das Mobiliätsverhalten oder das Bildungssystem gleichermaßen. Kultur beschreibt folglich ein weites Feld menschlicher Aktivitäten. Wir überschreiten dabei Grenzen zur Wissenschaft, zum Sport, zu sozialen Themen, zur Architektur und sogar zu Feldern wie Mode und Gastronomie. Sprich alles, was nicht naturgegeben ist, sondern vom Menschen geschaffen wird. Alles Bereiche, die sich im Regierungsprogramm in den verschiedensten Ressorts wiederfinden.“

So wollte ich es darstellen, gesprochen habe ich jedoch frei, und vor allem zu Beginn über die aktuellen Entwicklungen der Brauerei Fohrenburg, dem Abfahrverbot auf der Autobahn sowie der V-Mobil-Card als Pilotprojekt der Alpenregion Bludenz.

Zudem habe ich Bezug auf die Kulturhauptstadtbewerbung von Dornbirn plus genommen, ebenso nicht wörtlich, sondern frei, aber so hatte ich es verschriftlicht:

„Aus aktuellem Anlass gestatten Sie mir einige Gedanken zur Kulturhauptstadt-Bewerbung von „Dornbirn plus“. Ich gratuliere Frau Mag. Bettina Steindl und ihrem Team, aber auch der verantwortlichen Bürgermeisterin und den Bürgermeistern, und da schließe ich Sie, Herr Kollege Egger explizit mit ein. Sie haben hervorragend gearbeitet! Es wurden einige Fragestellungen, auch im Sinne des von mir eben angesprochenen zeitgemäßen Kulturbegriffs, thematisiert. Alleine das Überthema „Outburst of courage, Mutausbruch“, in gewisser Weise wurden Grenzen überschreiten, auch was die verstärkte Zusammenarbeit im Bodenseeraum anlangt. Kultur, und das wurde sichtbar, kann ein Motor von gesellschaftlicher Entwicklung sein.“

Ich kann nur dazu appellieren, dass das Know-How, das in Dornbirn aufgebaut wurde, eine landesweite Dimension erhält. Wir müssen nach vorne blicken, die fünf Vorarlberger Städte, auch die Landeshauptstadt Bregenz und die Alpenstadt Bludenz, müssen gemeinsam Antworten auf die urbane Kulturentwicklung suchen. Das wiederum würde auch die Grundlage schaffen, um die 2016 beschlossene Kulturstrategie des Landes mit Leben zu füllen und einen kulturpolitischen Diskurs anzustoßen, auf Augenhöhe, und vor allem im Miteinander und in gelebter Zusammenarbeit.

Die Budgetdebatte zum Voranschlag 2020, wo ich dann auch in allem Umfang zu den Themen Kunst und Kultur in Vorarlberg Stellung beziehen kann, findet am 18. und 19. Dezember statt.