Was kann die Kulturregion V-Süd vom Bewerbungsprozess von „Dornbirn plus“ lernen?

Zeitgemäße Kulturpolitik braucht einen Dialog auf Augenhöhe. Am Rande einer Podiumsdiskussion in Feldkirch konnte sich Landtagsabgeordneter Christoph Thoma mit Bettina Steindl, der „Macherin“ der Dornbirner Kulturhauptstadtentwicklung, über kulturpolitische Impulse für den Vorarlberger Süden ausgetauschen.

Im Rahmen der Veranstaltung „Die Ampeln stehen auf schwarz“ in der VILLA MÜLLER wurde über die aktuelle Situation und die Perspektiven für die Vorarlberger Kulturszene diskutiert. Einmal mehr wurde deutlich, dass Kunst und Kultur nicht erst durch die Corona-Pandemie systemrelevant sind, sondern dass es die Künstlerinnen und Künstler sind, die neue Möglichkeiten des Zusammenlebens aufzeigen und gesellschaftliche Entwicklungen möglich machen.

„Kulturpolitik muss Beziehungen bauen, muss Akteure einbinden, Komfortzonen verlassen und neue Kontaktpunkte schaffen, damit Städte und Regionen zu Lebensräumen einer lebendigen Gesellschaft werden.“ (CT)

Das betrifft die freie Kulturszene gleichermaßen wie die großen Kulturinstitutionen sowie die Vielfalt an ehrenamtlichen Kulturakteuren. Dornbirn plus hat exemplarisch Potenziale des Zusammenwirkens einer Stadtregion mit dem ländlichen Raum aufgezeigt, ein Modell, das auch für Bludenz und die Region beispielgebend sein kann. “Der Kulturhauptstadtprozess hat gezeigt wie wichtig, richtig und zukunftsweisend die städte- und gemeindeübergreifende Kulturarbeit ist“, erläutert Projektleiterin Bettina Steindl. Projekte, Ideen, Wissenstransfer und Kompetenzen zu bündeln, sie zu vernetzen und offen zu diskutieren, ist die Zukunft des Kulturmanagements und bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Kulturarbeit.

Die aktuellen Entwicklungen durch die Coronakrise werden die Kunst- und Kulturszene in den nächsten Wochen herausfordern. „Finanzielle Hilfen sind das eine, es geht aber auch um einen konsequenten kulturpolitischen Dialog, quasi um einen Lernprozess, um bestens für die Zukunft gerüstet zu sein“, schließt Thoma.