Das Coronavirus hat das öffentliche Leben in den letzten 8 Wochen praktisch lahmgelegt. Besonders betroffen war und ist dabei immer noch der Kulturbetrieb. Kulturinstitutionen, die Beschäftigten in den Kulturbetrieben, aber auch eine große Anzahl an freischaffenden Künstler*innen bzw. in prekären Beschäftigungsverhältnissen lebende Kulturakteure, aber auch Vereine und Ehrenamtliche wurden vor nie erwartete Herausforderungen gestellt.

Kulturbetriebe ebenso wie Kulturschaffende haben in den letzten Wochen trotzdem ihre Kraft und den Wert von Kultur und Kunst unter Beweis gestellt. Einerseits durch kulturelle und künstlerische Darbietungen im Netz und den sozialen Netzwerken oder spontane Balkon-Konzerte.

Kultur ist systemrelevant. Es herrscht eine große Ernüchterung in der Kulturbranche. Es ist an der Zeit, dass man den Kulturschaffenden in diesem Land nicht nur finanziell hilft, es braucht auch einen Diskurs über deren Lebensrealität. Petitionen wurden geschrieben, Forderungen gestellt, ein Rettungsschirm solle auch über die Kunst- und Kulturbranche gespannt werden, es brauche realistische Vorgaben für den Betrieb, finanzielle Kompensation für fehlende Ticketverkäufe oder schlichtweg noch höhere Atelierförderungen. Allesamt Forderungen, die nachvollziehbar sind. Trotzdem sollte man bei diesen Forderungen immer am Boden bleiben.

Kurt Palm schrieb in einem Gastkommentar im Standard am 21. April: „Der Shutdown im Kulturbetrieb dauert für viele Künstlerinnen und Künstler von Mitte März bis Mitte September (wenn alles gutgeht), das sind sechs Monate ohne die Möglichkeit, in seinem/ihrem Beruf Geld zu verdienen. Künstlerinnen und Künstler brauchen Präsentationsräume, Institutionen und die entsprechende Infrastruktur, und sie brauchen Publikum. Wenn das alles für sechs Monate oder länger wegbricht, sieht es für die Kultur in diesem Land finster aus.“

Diese Notsituation betrifft uns alle: Das Ausfallen oder Verschieben von Proben, Veranstaltungen und Aufführungen. Die Professionsten*innen, die Veranstalter, vorallem die Festivals, aber auch die vielfältige Amateur-Kulturszene, seien das die Musikkapellen, Kirchenchöre, Gesangsvereine, Theatergruppen. Und natürlich auch die Kinos, die schlichtweg wichtige kulturelle Begegnungsorte sind. Vertrauen wir darauf, dass wir ab 15. Mai mit Lockerungsmaßnahmen wieder sukzessive in den Kulturgenuss kommen können. Denn Kunst und Kultur sind überlebensrelevant!

Kunst muss auf die Bühne, Kunst braucht Publikum: Hoffen wir, dass wir am Freitag klare Vorgaben für eine Wiederaufnahme des kulturellen Lebens von der Kunststaatssekretärin bekommen. Aber davor, am 15. Mai dürfen Museen wieder öffnen, auch da bleibt die Hoffnung auf einen nachvollziehbaren Erlass aus Wien.