Ich habe mich eben sehr intensiv mit dem Bereichen Kunst & Kultur im Regierungsprogramm „Aus Verantwortung für Österreich“ beschäftigt. Auf den rund 300 Seiten kann über Kunst und Kultur auf den Seiten 46 bis 52 mehr über herausfordernden Fragestellungen der Kunst- und Kulturpolitik nachgelesen werden.
Markante Positionen:
- Die Förderung von zeitgenössischer Kunst und Kultur steht im Fokus.
- Künstlerische Positionen als ein Beitrag für gesellschaftliche Herausforderungen, u.a. Klimawandel und Integration
- „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft entsprechend gestalten.“ (Seite 46). Ein richtiger Ansatz, insbesondere was die Bedeutung unserer Museumslandschaft sowie die Pflege der Gedenkkultur anlangt, die umfangreich dargestellt wird.
- Über eine Holding für die Bundesmuseen wird ja schon länger geschrieben, mal sehen, ob das jetzt kommt. Schön ist auf jeden Fall, dass es zwischen den Bundesmuseen und den Länder zu mehr Vernetzung kommen soll.
- Kunst- und Kulturvermittlung soll gestärkt werden. Das ist längt überfällig, denn hier geht es auch um Angebote für junges Publikum.
- Entwicklung von Musikschulen hin zu Kunstschulen: Spannend, vor allem für die Kommunen, die ja gemeinsam mit den Ländern diese Schulen zu finanzieren haben, zumindest in Vorarlberg.
- Privates Engagement, sprich Kultursponsoring, soll gefördert werden. Da kommt einmal mehr die steuerliche Absetzbarkeit ins Spiel. Richtig!
- Förderabwicklung weiter digitalisieren. Vor der Herausforderung stehen auch Land und die Gemeinden, auch wir in Bludenz. Aber das muss kommen!
Bundesweite Kulturstrategie
Ich kenne mich von Berufswegen ja mit der Entwicklung von Kulturstrategien aus. Wie die nationale, sprich bundesweite Kulturstrategie zu erarbeiten ist, erfordert doch recht komplexe Denkstrukturen. Insbesondere wenn man die Kleinteiligkeit des Landes, aber auch die unterschiedlichsten kulturellen Zugängen, auch im Unterschied von urbanen und ländlichen Räumen, ernst nimmt. Erfreulich, in diesem Kontext ist auch das Bekenntnis zu Bad Ischl/Salzkammergut als Europäische Kulturhauptstadt 2024.
Sommerausstellung der Stadt Bludenz
Im Jahr 2020 gedenken wir dem 75. Jahrestag der Gründung der 2. Republik, dem Ende des Nationalsozialismus und dem Ende des 2. Weltkrieges. Wir werden die Sommerausstellung der Stadt Bludenz in der Galerie allerArt in der Remise dieser Thematik widmen. Und ich werde der Kunstsektion direkt ein Mail schreiben, ob es dazu eine Förderschiene gibt.
Cultural Tech Hub
Diese Überschrift klingt sehr visionär, wenn man weiterliest und sich auch Gedanken darüber macht, dann ist das auch so: die Verschmelzung von Kunst, Kultur, Technologie und digitaler Welt. Das könnte auch ein Ansatz für ein mögliches Industriemuseum in Vorarlberg sein, um einen Ort zu schaffen, der sich mit der Arbeitswelt der Zukunft auseinandersetzt.
Keine Verpflichtung zur „wenn, dann-Förderung“ …
Das ist für mich ein entscheidender Satz: kein Ausspielen der Gebietskörperschaften mehr. Zudem Transparenz in der Förderabwicklung und Stärkung von Initiativen und der freien Szene, welche überregionale Bedeutung haben. Und das dann hoffentlich in den Bundesländern!
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