Die Kulturenquete des Landes Vorarlberg, die am 26. Februar 2015 im neuen Feldkircher Montforthaus stattgefunden hat, war einmal mehr ein Bekenntnis des Landes zu einer aktiven Kulturförderung.

Zwei Gedanken und Fragen stelle ich trotzdem in den Raum.
Wann versteht die IG Kultur endlich, dass institutionelles Kulturschaffen nicht zu hoch dotiert ist? Immer wieder kommt die Forderung, dass die freie Szene mehr Geld benötigt. Das ist nachvollziehbar und legitim, und soll auch so sein. Das kann ich als ASSITEJ-Vorsitzender unterstützen. Nur warum kommt im selben Atemzug immer der Vorwurf, dass die Institutionen zu viel Geld bekommen?
Faktoren wie Arbeitsplätze, Wertschöpfung, Markenblidung von großen Leistungsträgern, von denen auch die freie Szene profitiert, sind nicht nur Schlagworte, sondern Fakten. Wenn nur schon über die sogenannten Tanker oder Leuchttürme im Feuilleton berichtet wird, wird auch der Blick auf die Szene gestärkt. Und davon profitieren alle.
Kulturhauptstadt 2024? Ja, das hat sich Dornbirn schon ins Kulturleitbild geschrieben, Feldkirch denkt darüber nach, ohne Bregenz wird dieser Prozess kaum gehen, auch wenn in der VN ein Kommentar stand, der dieses Thema fürs Rheintal verniedlicht hat. Es geht darum, dass Visionen definiert und dementsprechend mit Inhalten befüllt werden. Und alleine ein Prozess in diese Richtung kann Impulse auslösen, von denen die freie Szene genauso wie die großen Insititutionen profitieren wird. Und wenn sich am Ende herauskristallisiert, was hinkünftig gestärkt wird, wo sich Schwerpunkte bilden.
Über den touristischen Mehrwert kann nur spekuliert werden, denn auch hier müssten langfristige Impulse wie Hotelbauten entstehen. Aber dieser Herausforderung stellen wir uns sowieso.
Ich freue mich, dass wir am 20. Mai mit Prof. Dr. Oliver Scheytt jenen Mann als Referenten des Unternehmerfrühstücks in Bregenz haben, der Ruhr.2010 als Kulturdezernet von Essen auf Schienen gebracht hat und in Folge auch der Geschäftführer des Kulturhauptstadtjahres 2010 im Ruhrgebiet war. Er spricht in Bregenz über Wertschöpfung, Kreativwirschaft, Impulse für den öffentlichen Verkehr, allesamt Themen, die weit über die eigentliche Kulturarbeit hinausgehen. Im Übrigen forcieren wir auf diesem Wege auch Bregenz als Standort für kreative Unternehmen.