Berlin, Artistic Gathering der ASSITEJ International, im Rahmen von Augenblick mal!, Anregungen für künftige Planungen
Das schönste an meinem Job als Stadtmarketing-Geschäftsführer und an meinem Ehrenamt als Vorsitzender der ASSITEJ Austria, dem Netzwerk für darstellende Kunst für junges Publikum in Österreich, ist die Erkenntnis, dass es Schnittstellen zwischen den beiden Feldern gibt, mehre, als mir bis dato bewusst waren und die für mich auch eine Herausforderung für die Zukunft darstellen. Wie können wir uns in beiden Feldern weiterentwickeln?
Wie sehen Kinder und Jugendliche die Welt? Im Umkehrschluss: Wie nehmen wir Kinder und Jugendliche wahr? Wie gehen wir mit dem Wissen von jungen Menschen um? Was interessiert junge Menschen, wie reagieren wir auf diese Interessen? Diese Fragen stellen sich Theaterschaffende mehr oder weniger professionell. Auch Stadtmarketing-Organisationen offerieren für Kinder und Familien Angebote. Leider zu oft gesteuert vom Massengedanken, wodurch Qualitätskriterien meist zweitrangig sind. Doch genau diese Erkenntnis gibt mir persönlich erneut zu denken. Sollten wir umdenken, hin zu qualitativ hochwertigen Angeboten, die eine diskursive Gesellschaft fördern? Beliebigkeit versus Qualität? Die Antwort muss jeder selbst für sich definieren, ich weiß, wohin ich will …
Machen wir das, was Kinder erleben wollen oder führen wir junge Menschen zu neuen Erfahrungen? Wir brauchen den Diskurs, wir brauchen die Zeit, den Raum zu recherchieren, uns mit neuen Themen auseinanderzusetzen, wir brauchen das Vertrauen in das Risiko, auch im Wissen, scheitern zu können. Das verlangt jede Kinder- und Jugendtheaterproduktion gleichermaßen wie jedes Projekt im Kontext von aktivem Stadtmarketing. Und ja, ich denke bereits an „Stadt der Kinder – Musik am Platz 2016“. Wie können wir insbesondere beim Rahmenprogramm vom Kinder- und Jugendtheater lernen, wie können wir Prozesse starten, die unser Zielpublikum dahin führt, dass die Stadt aktiv wahrgenommen wird. Eine Herausforderung für mein Team und mich persönlich, aber wir werden einer der kommenden „Denkpausen“ dazu nutzen. Übrigens auch für das Thema Hafen, denn unser Hafengenuss muss sich noch mehr mit dem Thema Wasser auseinandersetzen.
Wir müssen aus den positiven wie negativen Erfahrungen Schlüsse ziehen und dazulernen, und folglich immer wieder folgende Punkte im Auge bewahren:
- Eltern in Gestaltungsprozesse einbinden.
- Wir müssen verstehen, was vor sich geht, nur so können wir aktuelle Formate entwickeln, sprich wir müssen wissen, in welchen Lebenswelten junge Menschen aufwachsen, was sind deren Wahrnehmungsanforderungen, wie reagieren sie auf die Welt, in der sie leben?
- The question of preparation? Wie bereiten wir Aufführungen und Projekte vor, wie konzipieren wir? Wie viel Zeit nehmen wir uns, professionellen Research zu ermöglichen bzw. zuzulassen?
- Wie kann regelmäßiger Austausch mit dem Zielpublikum forciert werden? Ja, das ist ein Thema im Theater wie auch in der Stadtentwicklung, wie wollen wir leben, welche Angebote wollen wir schaffen, welche Angebote machen Sinn, was ist überflüssig, wo sind Schnittstellen zu bestehenden Formaten vorhanden, die sinnvoll gelebt werden können?
Impulse ohne Ende, Theater-Ideen aus der prozesshaften Erarbeitung von Stoffen, die uns im Stadtmarketing weiterbringen können, wir können dazu lernen. Danke, Berlin!
- Umweltforum Berlin, 24.04.2015
- Umweltforum Berlin, 24.04.2015
- Umweltforum Berlin, 24.04.2015
- Umweltforum Berlin, 24.04.2015
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